Florian Noack

Klavier

Florian Noack
© Danilo Floreani

 Weniger ist mehr – wie bei den großen Liedsängern. Noack versteht es ebenso, jede Passage mit Stimmung und Atmosphäre zu füllen. Damit präsentiert sich zweifellos ein außergewöhnliches Multitalent. “ Fanfare

Stellen Sie sich eine Weltkarte vor, die auf dem Kopf steht. Aus der Perspektive einer solchen Welt machen Begriffe wie „obskur“ und „wohlbekannt“ nicht unbedingt Sinn. Auf sehr ähnliche Weise entdeckte Florian Noack (1990, Belgien) die Welt des Klavierrepertoires. Bereits als Jugendlicher studierte er neben Chopin und Beethoven auch Komponisten wie Alkan, Medtner und Ljapunow – inspiriert durch das Buch La Musique de Piano von Guy Sacre.

 

Quellen der Inspiration

Aus Liebe zur russischen Literatur sowie durch seine Studien beim Pianisten und Komponisten Vassily Lobanov entwickelte Florian eine natürliche Affinität zum russischen Kulturerbe. Seine Klaviertranskriptionen nach Orchesterwerken von Tschaikowski, Rachmaninow und Rimski-Korsakow fanden Beachtung bei Musikern wie Boris Beresowski und Dmitri Baschkirow. „Es ist eine Form von Kreativität und Einfallsreichtum, die mich dazu zwingt, meinem Instrument auf neue Weise zu begegnen – auf der Suche nach neuen Strukturen, Fülle, Farben oder Möglichkeiten, meine zehn Finger ins Spiel zu bringen“, sagt Florian. Anerkennung für die Einspielungen dieser Werke erhielt er u. a. mit dem ECHO Klassik „Nachwuchskünstler des Jahres 2015“, dem International Classical Music Award, dem Octave de la Musique, sowie Nominierungen für den Preis der deutschen Schallplattenkritik und den Diapason d’Or des Jahres 2017.

 

Der Begriff „Virtuosität“ wird im Zusammenhang mit Florian oft genannt – von Presse wie Kollegen jedoch als Mittel zum Zweck verstanden. Mit seinen Interpretationen und programmatischen Neuerungen hält Florian sein Publikum stets in Atem.

 

Hintergrund

Prägend für Florian waren seine Studien bei Claudio Martinez-Mehner an der Musikhochschule Basel sowie Meisterkurse mit den sokratischen Unterweisungen von Ferenc Rados in Prussia Cove, Cornwall. Er gewann zahlreiche Preise, darunter den Internationalen Rachmaninow-Wettbewerb, den Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb sowie den Internationalen Klavierwettbewerb Köln.

 

Einladungen aus aller Welt führen ihn regelmäßig zu Festivals und in Konzerthäuser; sie ermöglichen die Zusammenarbeit mit zahlreichen Musikern, Orchestern und Dirigenten. Florian veröffentlichte bislang sechs von der Kritik gefeierte CDs mit außergewöhnlichem Repertoire abseits des Mainstreams sowie mit eigenen Bearbeitungen.

 

Seit 2016 ist er Mitglied des Fratres Trios mit dem Geiger Fedor Rudin (Konzertmeister der Wiener Philharmoniker) und dem Saxophonisten Hayrapet Arakelyan. Besonderes Interesse gilt hier einem Repertoire seit den 1920er-Jahren, in dem Klassik und Jazz aufeinandertreffen.

 

Florian Noack war Dozent an der Musikhochschule Köln. Heute ist er Professor am Conservatoire Royal de Liège und gibt regelmäßig Meisterklassen.

 

Webseite: www.floriannoack.com

Videoaufnahmen

S.Prokofjew - F. Noack : Sinfonie Nr. 1 in D-Dur, Op. 25 | Florian Noack, Klavier

S.Lyapunov: Études d’exécution transcendante Op.11 Nr. 2 | Florian Noack, Klavier